Stuttgarter Leichtathletik-Team nach Paris verabschiedet
WLV-Präsident Dieter Schneider freute sich, dass sich die Top-Athlet:innen und auch drei Trainer:innen die Zeit genommen haben, um an der digitalen Olympia-Verabschiedung teilzunehmen. „Ein ungewöhnliches Format, da ihr momentan weit verstreut seid, aber wir möchten dennoch diese Chance nutzen, um zum Ausdruck zu bringen, wie stolz wir auf Euch sind“ leitete Dieter Schneider ein. „Ihr seid die Botschafter der Leichtathletik Baden-Württemberg und Ihr sollt wissen, dass wir hinter Euch stehen. Ihr habt Euch für das weltweit größte Sportevent qualifiziert und wir drücken Euch fest die Daumen, dass Ihr Eure Ziele erreichen könnt“ so der WLV-Präsident weiter.
WLV-Geschäftsführer Rene Stauß war emotional berührt, dass er zahlreiche Athlet:innen schon so viele Jahre begleiteten durfte und sie nun zu Olympiateilnehmenden werden. „Ihr seid zu großen Vorbildern geworden. Ihr seid diejenigen, die unsere Kinder und Jugendlichen in den Vereinen inspirieren und motivieren“ betonte Stauß.
In der anschließenden Gesprächsrunde gab es spannende Einblicke in die aktuellen Trainingsphasen der Athlet:innen. So war Velten Schneider (VfL Sindelfingen) aus St. Moritz zugeschaltet. Er berichtete, dass sich dort aktuell sehr viele Läufer:innen auf Paris vorbereiten und „ es ist hier ganz normaler Alltag, dass man sich gerade auf Olympia vorbereitet - verrückt“.
Schwäbischer Weitsprungbalken in der Slowakei
Die für Rumänien startberechtigte Alina Rotaru-Kottmann (VfB Stuttgart) befindet sich aktuell im Trainingslager in Samorin (Slowakei) mit ihrem Trainer Micky Corucle. Dort absolvieren sie die unmittelbare Wettkampfvorbereitung und fliegen dann direkt nach Paris. Um optimale Trainingsbedingungen zu haben, wurde extra aus dem schwäbischen Inneringen der Weitsprungbalken bis in die Slowakei gefahren. Max Kottmann, seines Zeichens WLV Vorstand Wettkampf & Leistung und Ehemann von Alina Rotaru-Kottmann, ist dazu extra mit dem Auto über 700 Kilometer gefahren, um den Weitsprungbalken fachmännisch einzubauen. „Das dort eingebaute Brett war sehr rutschig und wir wollten auf Nummer sicher gehen – ansonsten finden wir perfekte Trainingsbedingungen vor“ strahlte Alina Rotaru-Kottmann.
Laura Raquel Müller von der Unterländer LG hatte sich bei den Deutschen Meisterschaften am Knie verletzt, als sie bei widrigen Wetterbedingungen am Rand der Sandgrube hängen geblieben war. Sie vermeldete jedoch grünes Licht für die Spiele und berichtete von steigender Vorfreude, die auch durch die Olympiaeinkleidung nochmals gesteigert wurde. „Wir haben ca. 80 Bekleidungsstücke erhalten, die jetzt in zwei großen Koffern und einem Trolly verstaut sind“ schwärmte die junge Athletin stolz.
Anjuli Knäsche – Topathletin und Trainerin zu gleich
Beeindruckt waren alle Teilnehmenden von den Leistungen von Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart), die neben ihrer aktiven Sportlichen Laufbahn auch zahlreiche Jugendliche als Trainerin betreut. Dies führte dazu, dass sie eine Woche zuvor bei den BW Leichtathletik Finals im Stadion Festwiese am Samstag über 10 Stunden als Trainerin im Stadion stand und einen Tag später an selber Stelle ihre Saisonbestleistung von 4,50 Meter einstellte.
Zehnkämpfer Manuel Eitel (SSV Ulm) war erst am Montag von seinem letzten Formtest in Wetzler zurückgekehrt. Beim Thorpe Cup – einem Länderkampf zwischen den USA und Deutschland – war er gemeinsam mit Leo Neugebauer (VfB Stuttgart) und Niklas Kaul (USC Mainz) in ausgewählten Disziplinen am Start. Das Besondere: Auch aus den USA und weiteren Ländern waren die Olympianominierten am Start, sodass ein erster Blick auf die Konkurrenz möglich war. Eitel selbst war mit seinem Test sehr zufrieden und reist voller Selbstvertrauen mit dem TGV nach Paris.
Mit leicht kratziger Stimme war Constantin Preis vom VfL Sindelfingen zur Videokonferenz zugeschaltet. Eine leichte Erkältung machte ihm zu schaffen, jedoch ist er sich sicher, dass er in den nächsten Tagen wieder Vollgas geben kann. Dass mit ihm zu rechnen ist, will er am kommenden Freitag in Berlin bei einem letzten Abschlussrennen unter Beweis stellen. Sein Trainer Sebastian Marcard ist sich sicher, Constantin vor Ort in Paris gut durch den Bundestrainer betreut sein wird, da sie seit vielen Jahren einen engen Austausch pflegen.
Der Dackel von Alina Kenzel muss daheimbleiben
Ein ganzes Trainer-Team schart Kugelstoßerin Alina Kenzel (VfB Stuttgart) um sich. Mit Peter Salzer, Artur Hoppe und Markus Reichle hat sie die geballte Kugelstoß-Kompetenz am Bundesstützpunkt Stuttgart um sich. Sie fühlt sich bestens vorbereitet und die Reise nach Paris kann losgehen – auch wenn das bedeutet, dass sie ihren geliebten Dackel zuhause beim Rest der Familie zurücklassen muss. Das ist jedoch nicht immer so. Bei einem Wettkampf im Mai im schwäbischen Hechingen durfte die Dackel-Dame sogar gemeinsam mit Alina Kenzel auf das Siegerpodest. „Der Hund ist das schon gewohnt, dass ich oft weg bin und denkt sich vermutlich eher dann: Oh schön, dass Du auch mal wieder da bist“ berichtet Alina Kenzel mit einem Augenzwinkern.
Mit großer Vorfreude auf die Olympischen Spiel in Paris entließ WLV-Präsident Dieter Schneider die Top-Athlet:innen in den Abend, jedoch nicht ohne vorher noch ein digitales Geschenk zu überreichen: „Um die Regeneration und die Erholung nach dieser intensiven Sommersaison zu fördern, möchten wir Euch darin unterstützen indem wir Euch einen Gutschein von den Stuttgarter Bädern zukommen lassen. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr lieber ins Höhenfreibad Killesberg, ins SoleBad Cannstatt oder doch in das neue Sportbad NeckarPark gehen möchtet“.
Die gesamte Leichtathletik Baden-Württemberg wünscht allen Athletinnen und Athleten maximale Erfolge bei den Olympischen Sommerspielen in Paris vom 26. Juli bis zum 11. August 2024.